Wie wichtig ist eine Vater-Tochter-Beziehung? Was macht sie eigentlich aus?
Genau mit diesen Fragen wollen wir uns in diesem übersichtlichen Beitrag beschäftigen um angehenden oder bestehenden Vätern einen Überblick zu geben, warum es immens wichtig ist, dass in eine gute Vater-Tochter-Beziehung investiert wird.
Die Vorteile einer Vater-Tochter-Beziehung
Vorab: Wir als Väter haben einen großen Anteil in der Entwicklung unserer Töchter hin zu einer selbstbewussten und starken Frau.
Studien haben gezeigt, dass Mädchen mit einer guten Beziehung zu ihrem Vater
- bessere Noten in der Schule haben
- sich besser mit sich selbst fühlen
- durchsetzungsfähiger sind ohne jedoch aggressiv zu sein
- sich in Beziehungen mit Männern generell wohler fühlen
- weniger gestresst sind und
- sich selbst in einem positiveren Licht sehen als die Mädchen, die in schwierigen Beziehungen zu ihrem Vater aufwachsen
Dafür lohnt es sich doch Zeit zu investieren, oder?
Der Vater, der Spiegel
Ein Professor für Philosophie einer amerikanischen Universität schrieb: “Wie wir unser Leben als Väter leben und angehen wird für unsere Töchter als Vorbild dienen für ihr eigenes Leben (auch wenn sie eine andere Richtung vornehmen möchte)."
“Was wirklich wichtig ist in einer guten Vater-Tochter-Beziehung ist, dass wir als Vater gewisse Werte und Normen vorleben wie Integrität, Ehrlichkeit, und dass wir weder heuchlerisch daher kommen noch wir es vermeiden, Fehler einzugestehen.
All das führt zu einem realistischen und positiven Beispiel, wie unsere Tochter mit der Welt um sich herum umgegangen werden kann.
Als Vater solltest du einen reflektieren Umgang mit den Fragen der Welt wählen, so dass sie genau das gleiche tun kann.
Vater und Tochter: Vom Säugling zum Kleinkind
Wir leben in einer Zeit, in der der Vater eine gleichberechtigte Rolle in der Kindererziehung einnimmt. Vielleicht ist das noch nicht überall der Fall, aber die Vater-/Mutter-Grenzen weichen zunehmend auf.
Ich erinnere mich gerne an unser erstes Jahr als Familie zurück. Wie intensiv die Beziehung zu unserer kleinen Maja wurde. Wie eng wir als Familie zusammengewachsen sind. Und wie wahnsinnig groß die Sprünge waren, die unsere kleine Prinzessin Tag für Tag, Woche für Woche gemacht hat.
Windeln wechseln, ein Bad nehmen, sie beruhigen wenn sie traurig oder wütend ist (mehr zu "Kinder in ihrer Emotion begleiten" findest du auch in unserer Buch-Tipp-Serie)
Runter auf die Knie, Papa!
Sobald dein kleiner Racker beginnt zu krabbeln, sich zu äußern und eine Wandlung vom Säugling hin zum Kleinkind erlebt, heißt es: Spiel mit mir, Papa.
Geh in diesen Monaten bewusst auf den Spiel- und Entdeckungstrieb deiner Tochter ein und platziere dich auf Augenhöhe. Unterstütze sie bei der Entdeckung neuer Dinge und sei durchaus mutig - gib ihr den Raum, den sie braucht, um auch mal was aus der Kategorie "das dürfte sie bei Mama nieeee" zu tun.
Ein respektvolles Bild der Frau
Wie schnell hat man mal unter Kumpels einen Spruch los gelassen, der eher gänzlich versteckt oder nur Platz an der Biertheke hat?
Unsere Kinder nehmen alles auf. Alles. Und gerade bei Töchtern ist es daher umso wichtiger, das wir als Väter dispektierliche, sexistische Aussagen über Frauen ein absolutes Stop-Schild verpassen.
Frauen und Männer haben einen identischen Wert. Punkt.
Arbeitet daran, dass eure Tochter das Bild verinnerlicht, dass es kein starkes und schwaches Geschlecht gibt. Es gibt Männer und Frauen. Und beide sind stark.
Aber was bedeutet das konkret?
Ganz egal, wie eure Beziehung zu den Müttern eurer Töchter gerade aussieht. Es ist wichtig, dass ihr das wertschätzende Frauenbild für eure Tochter auch im Streit, in der Scheidung oder in einer Beziehungspause aktiv vorlebt. Herablassende Kommentare oder gar Aggression gegenüber Frauen sind nicht nur unverzeihlich, sie sind auch prägende Momente für Eure Tochter, die ihr eigenes Bild von einer starken Frau erheblich beeinträchtigen kann.
Gib ihr Bestätigung
In der heutigen Gesellschaft verlieren wir uns häufig in Oberflächlichkeit. Body-Maß-Index, weiße Zähne und Co. entwerfen ein Idealbild, das nicht selten einen Druck auf unsere Kinder ausübt, der uns gar nicht bewusst ist. Auch wenn Maja mit ihren jetzt 18 Monaten noch viel zu klein ist, um diese Botschaft zu verstehen, so ist es generell wichtig die Kleinen kontinuierlich zu bestätigen. Und zwar genau so, wie sie sind.
Ganz egal, ob sie ein paar Kilo zu viel hat. Ganz egal, ob sie gerade keine "gemachten Fingernägel" hat. Gib ihr Bestätigung
Deine Tochter muss nicht ein bestimmtes Idealbild erfüllen, um geliebt und akzeptiert zu werden!
Auch wenn die oben genannten Beispiele sehr äußerlich wirken, so ist wichtig festzuhalten, dass du sowohl Ihr Äußeres als auch Ihr Inneres lieben und wertschätzen sollst. Das bedeutet: Schätze ihren Intellekt und ihren Charakter ebenso wie ihr Äußeres.
Schreib ihr kleine Zettelchen
Quasi jedes Mädchen liebt kleine Kärtchen, Zettel und Briefe. Nimm Dir Zeit und schreib deiner Tochter regelmäßig kleine Briefe wie sehr du sie liebst und wie stolz du auf sie bist.
Diese persönlichen Ausdrücke werden deiner Tochter im Laufe der Zeit viel bedeuten und ihr zeigen, wie sehr du sie liebst. Es sind greifbare Beispiele für deine Liebe an Ihr und wahrscheinlich wird sie diese Beispiele für den Rest des Lebens aufbewahren.
Und wenn wir mal nicht mehr da sein können, wird sie die zahlreichen Briefe in Ruhe lesen können und sich daran erinnern, was für einen tollen Vater sie hatte.
Du bist dran
Gehe jetzt zu deiner Frau, Freundin oder Lebensgefährtin und zu deiner Tochter, gib ihnen einen Kuss und sage ihnen, wie sehr du sie liebst.